Freitagmittag, der 13.09.2024. Nach einem halben Jahr trafen wir – 26 Pfadfinder:innen, davon 17 aus Reihen des REGP, 3 vom DPSG und VCP sowie 6 Pfadfinder aus Norwegen - wieder aufeinander. Wir hatten uns während einer einwöchigen Fortbildung zum Thema „Erlebnispädagogik“ in Norwegen kennengelernt und freuten uns nun auf den KlimaSail-Wochenendtörn auf der Ryvar, auf dem wir nicht nur neues lernen, sondern auch eigene Impulse für die Arbeit in unseren Stämmen und Gemeinden mitnehmen würden.
Los ging es im Museumshafen von Flensburg, von dem aus wir zum 2 Stunden entfernten Hafen Marina Minde segelten. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durch die vierköpfige Crew hatten wir dabei die Möglichkeit, tatkräftig beim Segelsetzen, Trimmen, Zusammenlegen der Taue und – angekommen im Hafen – Einholen der Segel behilflich zu sein. Abends gab es dann vegane Nudel Bolognese, bevor uns Christoph Bauch von der Nordkirche das KlimaSail-Programm genauer vorstellte. Danach ließen wir den Abend mit verschiedenen Spielen ausklingen und erspähten sogar Polarlichter am Himmel, ehe wir geschafft, aber glücklich in unsere Betten fielen.
Der Samstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück und einigen Spielen, die den Treibhausgaseffekt und unser Verständnis für die Natur anschaulich erklärten bzw. förderten. Um 9:30 Uhr setzen wir dann erneut die Segel und nahmen Kurs auf den Hafen von Langballigau, der unser Tagesziel darstellte. Unser nächster Programmpunkt sorgte für viel Bewegung und interessante Denkanstöße an Deck, als wir mittels „Meinungsstrahl“ zu verschiedenen Fragen Stellung bezogen: Betrifft der Klimawandel mich persönlich? Kann ich als Einzelne(r) etwas tun? Sollte es für jeden Menschen eine Begrenzung des CO2-Fußabdruckes geben?
Weiter ging es am Nachmittag mit einer großen Weltkarte und verschiedenen Gruppen, die je einen Kontinent repräsentierten. Aufgabe war es, den Verbrauch verschiedener Ressourcen sowie die Population des eigenen Kontinentes zu schätzen, bevor wir über die Ergebnisse sprachen. Unsere Freizeit zwischendurch verbrachten wir dabei bei herrlichem Sonnenschein musizierend oder Spielend an Deck sowie im Klüvernetz der Ryvar. Für die Hartgesottenen wurde auch noch der Anker ausgeworfen, sodass wir schwimmen und von Deck in die leichten Wellen springen konnten.
Am Sonntag widmeten wir uns der Ostsee - übrigens dem größten Brackwassermeer der Welt – indem wir verschiedene Dinge am Strand Langballigau suchten und uns mittels eines Spiels intensiver mit dem Fischfang in der Ostsee beschäftigten, bei dem wir in Gruppen die Rolle von Konzernen einnahmen und die eigenen Fischfangquoten mit dem Ziel festlegten, über 10 Jahre den maximalen Gewinn zu erzielen. Dem wenigen Wind geschuldet, machten wir uns daraufhin unter Motor auf den Rückweg nach Flensburg, auf dem wir nicht nur einen weiteren Badestopp einlegten, sondern auch die Chance hatten, Schweinswale zu beobachten.
Es war ein lehrreiches Wochenende, bei dem viele tolle Erinnerungen entstanden sind, das uns allen Lust auf MEER gemacht hat!
Artikel von Hanno Nitsche