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24. November 2025

KlimaSail auf der Amazone mit Zuversicht

Jugendliche der Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh waren vom 11.-17. August 2025 auf der Amazone von Rostock, über Kiel nach Dänemark unterwegs. Hier berichten sie über ihre Erfahrungen...

Unser KlimaSail-Törn führte uns in diesem Jahr mit der Amazone von Rostock nach Kiel, mit einem besonderen Ziel: in Svendborg das Steuerrad des 2023 abgewrackten Jugendsegelschoners, der „Zuversicht“ abzuholen. Bei bestem Wetter, viel Sonne und anfangs wenig Wind starteten wir mit vorbereitetem Mittagessen und großem Bord-Einkauf in unsere gemeinsame Woche. Nach den ersten Segelmanövern ließen wir am Abend den Anker fallen, besprachen Erwartungen und schlossen den Bordvertrag. Schon in der ersten Nacht übernahmen wir in Teams die Ankerwache, am nächsten Morgen gab es dementsprechend viele spannende Geschichten zu erzählen.

Zu Beginn stellte unser Skipper uns eine herausfordernde und motivierende Aufgabe für die gesamte Woche: Am letzten Tag sollten wir die Amazone eigenständig segeln. Das bedeutete, Schritt für Schritt alles zu lernen, was dafür notwendig ist, von Navigation und Kursberechnung über das Setzen und Einholen der Segel bis hin zu Motorchecks und Verantwortung für die Schiffsführung. Weiter ging es Richtung Dänemark. Erste KlimaSail-Inhalte, Kennenlernen der Ostsee und die Bildung von Expertengruppen zu Navigation, Steuerung und Technik prägten den Tag. Als wir keinen Liegeplatz bekamen, ankerten wir erneut und entschieden am nächsten Morgen spontan, eine Runde rund ums Schiff zu schwimmen. Später beschäftigten wir uns in einer Fischereisimulation mit Themen wie Übernutzung und Ressourcenverteilung, bevor wir weiter Richtung Langeland segelten. In Lohals erwarteten uns heiße Duschen und eine ruhige Sternschnuppennacht.

Bilder: KG Quickborn-Hasloh

In Svendborg erreichten wir unser besonderes Ziel: das Steuerrad der „Zuversicht“. Während die Crew es abholte und Vorräte auffüllte, konnten wir den Hafen erkunden. Am Abend segelten wir weiter nach Lyø, eine kleine dänische Insel, begleitet von selbstgekochtem Pudding und drei Schweinswalen im Sonnenuntergang. Im Hafen angekommen, nutzten wir das festgemachte Schiff direkt zum Schwimmen, inklusive Springen vom Klüverbaum und aus dem Klüvernetz. Der nächste Morgen begann entspannt und wir entschieden, den Vormittag noch auf Lyø zu verbringen: mit einer Naturerfahrungsübung, Zeit am Strand und intensiven Gesprächen. Danach folgte ein langer Segeltag bis Sønderborg, währenddessen wir uns ausführlich mit globaler Ressourcenverteilung befassten. Das Abendessen wurde teils sogar am Steuer serviert, bis wir im Dunkeln in den Hafen einliefen, wo bereits die Belle Amie, ein weiterer Traditionssegler auf uns wartete.

Am folgenden Tag segelten wir bei Sonne zurück nach Deutschland und erreichten Damp, perfekt für die Generalprobe der großen Aufgabe: das Schiff am letzten Tag selbst zu übernehmen. Am Abend verteilten wir die Rollen, bestimmten Skipper*in, Bootsmänner und Navigationsteam und trotz, die Crew vertraute uns, doch ein bisschen Aufregung blieb.
 

Bilder: KG Quickborn-Hasloh

Der letzte Tag wurde zum Höhepunkt des gesamten Törns. Nachdem die Crew uns aus dem Hafen gefahren hatte, übernahmen wir die Amazone vollständig. Wir setzten die Segel, bestimmten den Kurs, steuerten und navigierten eigenständig bis zur Kieler Förde. Es war ein besonderer Moment der gemeinsamen Verantwortung, der Konzentration und des Stolzes. In Kiel übergaben wir das Schiff erleichtert und glücklich zurück, reflektierten die Woche und beendeten den Törn mit der Methode der „Warmen Dusche“. Im Kieler Hafen warteten schon Eltern, Geschwister und Familien, die noch einmal einen Blick auf unser Zuhause der vergangenen Woche werfen konnten.

Unser Törn mit der Amazone war eine intensive Woche voller Segelerfahrungen, Teamarbeit und neuer Fähigkeiten. Die Übernahme des Schiffes am letzten Tag hat uns Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein vermittelt. Gleichzeitig konnten wir viele unvergessliche Naturmomente erleben und gemeinsam besondere Erlebnisse teilen, die diese Gruppe noch enger zusammengeschweißt haben.