Interner Bereich
04. August 2022

Ein Törn „so gut wie Kräuterbutter“

Heidkate/Belle Amie, 22.07.-01.08.2022

Heute möchte ich euch mitnehmen auf meine KlimaSail Reise mit der Michaelis-Kirchengemeinde Kiel. Knapp zwei Wochen hatten wir Zeit, um uns mit Fragen rund um die Auswirkungen des Klimawandels, dem Zustand der Ostsee und den Hoffnungen für unsere Zukunft auseinanderzusetzen und gemeinsam zu erfahren, was es heißt in einer Koje zu schlafen und auf einem Traditionssegler zu leben.

Die ersten 5 Tage unseres Abenteuers haben wir in Heidkate, in einem Haus am Strand verbracht. Hier war Zeit, um sich in der Gruppe kennenzulernen und sich mit ersten KlimaSail-Themen zu beschäftigen. Da wir unsere Sommerfahrten normalerweise ohne große Inhalte verbringen, war dies zunächst eine Umstellung. Schnell merkten wir aber, dass es Spaß macht, sich mit den Tieren der Ostsee und Einflüssen auf ihren Lebensraum zu beschäftigen. Beim Fischereispiel haben wir gelernt, dass wir alle zusammenarbeiten müssen, wenn wir auch in Zukunft noch Fische fangen wollen und dass wir keine Chance haben, wenn fiktive Unternehmen wie „Fresh Fish from Finland“ sich nicht an Absprachen halten und mehr Fische fangen, als ihnen zustehen.

Einige mit meereskundlichen Fachbegriffen beschriebene Moderationskarten und Stifte liegen auf dem Boden

Junge Nordkirche

Ein kleines Rohkostbuffet aus Kohlrabi und Möhren mit Dip.

Junge Nordkirche

Während wir uns also vormittags mit inhaltlichen Fragen beschäftigten, gab es am Nachmittag ausreichend Zeit um Flunder, Krebs & Co beim Schnorcheln persönlich kennenzulernen oder die Umgebung zu erkunden. Dabei war der Besuch auf dem Himbeerhof Moorhörn ein Highlight. Nach einer aufregenden und etwas langsameren Fahrradtour als erwartet war das Himbeereis und der anschließende Sprung in die Ostsee eine ganz besondere Belohnung.

Einige Jugendliche sitzen an Bord eines Segelschiffes, hauptsächlich sieht man Masten und Leinen.

Junge Nordkirche

Am letzten Tag im Haus sind wir mithilfe einer Traumreise in das Jahr 2076 gereist und haben uns überlegt, wie unsere Welt wohl in Zukunft aussehen könnte. Dabei konnten wir unserer Phantasie freien Lauf lassen und es sind viele schöne Ideen aufgekommen mit denen wir am Mittwoch, den 27.07., an Bord der „Belle Amie“ gegangen sind. Während wir zwischen Eckernförde, Lyø, Sonderburg & Kappeln hin und her gesegelt sind, konnten wir weiter an unserer Utopie basteln. Dabei kam bei einigen heraus, dass im Jahr 2076 jede Person das Recht auf ein Hausschwein hat und bei anderen, dass im Schulsystem die Menschen mehr wert sind als ihre Leistungen. Am Ende war das ganze Schiff geschmückt mit unseren Träumen für die Zukunft. Unterwegs haben wir auch gelernt, dass man Eisschollen nur gemeinsam retten kann und sich ein Schiff nur als Team segeln lässt. Wenn nicht jede Schot und jedes Fall rechtzeitig besetzt ist, geht etwas schief. Das Segeln hat mir ganz besonders gut gefallen, denn zwischen Großsegel, Besan, Fock und Flieger konnte ich mich wie eine echte Seebärin fühlen. Auch wenn wir am Ende alle sehr müde wieder an Land gegangen sind, war es eine tolle Zeit und wenn mich jemand fragt, würde ich vermutlich sagen, dass der Törn „so gut wie Kräuterbutter“ war und ich am liebsten sofort das gleiche Abenteuer wieder erleben will.