Interner Bereich
12. Juli 2021

Tiefgründige Gespräche und andere Höhepunkte

1. Etappe Masterplan KlimaSail, 27.06.-06.07.2021

Wir sitzen grade unter Deck. Draußen regnet’s. Zehn Leute, dicht um einen Holztisch gedrängt. Es läuft französische Musik.

Vor neun Tagen kannten wir uns nicht. Jetzt erfüllt Vertrautheit die Luft. Die Woche hat uns zusammengeschweißt, das Leben an Bord ist wie auf einer Insel, wir sind ein Team. Wir wissen viel voneinander (auf See hat man viel Zeit zum Reden), vor allem aber wissen wir, wie die anderen ticken. Ein schwer beschreibbares Gefühl.

Unsere Reise war bunt. Wir sind gesegelt, motort, getrieben, haben unsere Hände an Tauen wund gescheuert, auf dem harten Deck in der Sonne gelegen und danach unsere Rückenschmerzen wegmassiert. Wir haben in der Küche über den langsamen Herd geflucht, der drei Stunden zum Nudeln kochen braucht, und an den alten Holztischen im Öllampenlicht stundenlang Karten gespielt. Wir sind in das Klüvernetz vorm Bug geklettert, standen am Steuerrad und haben das Deck geschrubbt.

Wir haben kleine Idyllen entdeckt, ob es kleine dänische Dörfer, wunderschöne Stadtskylines, Volleyballstrände, Fußballwiesen, Leseecken oder einfach das Baden von Bord aus waren.

Und wir haben uns mit Klimaschutzkonzepten beschäftigt. Schon vor dem Ablegen haben wir bei einer Rallye und im Gespräch mit der Klimaschutzmanagerin einiges über die Konzepte der Stadt Kiel erfahren. An Bord ging es dann neben Meeresbiologie und Fischerei viel darum, welche Werte uns wichtig sind und was wir in Zukunft brauchen, um gut auf dieser Erde zu leben. Wir haben das Nachhaltigkeitsdreieck und das Konzept der Resilienz kennengelernt, aktuelle Probleme der Ostsee künstlerisch dargestellt, viel diskutiert und Fragen an das Klimaschutzmanagement der Stadt Flensburg erarbeitet, die wir dann beim KlimaTalk mit wichtigen Akteuren der Stadt loswerden konnten. Auch wenn uns viele Antworten noch nicht zufrieden gestellt haben, war es eine gute Gelegenheit, unsere Sichtweise in die Stadtpolitik einzubringen. Ein weiteres Highlight war die Exkursion in einen Windpark, bei der wir sogar auf ein Windrad steigen konnten. 

Wir hatten eine wilde Zeit.

Und jetzt sitzen wir hier, schreiben unsere Logbücher, erinnern uns an diese bunten letzten Tage und werden langsam traurig. Wir werden uns vermissen. Und hoffentlich bald wiedersehen.

Von Betty Grune und Lydia Vogler

Kooperation mit der Evangelischen Jugend in ländlichen Räumen

Dieser Törn fand als Informationsveranstaltungen der Jungen Nordkirche in Kooperation mit der Evangelischen Jugend in ländlichen Räumen statt. Inhaltliche Schwerpunkte waren u.a. Informationen zum Klimaschutz, regionaler Ernährung und Mobilität im ländlichen Raum. Für Rückfragen zu dieser Kooperation ist Christoph Bauch Ansprechpartner in der Jungen Nordkirche.